KS6: Matthias Kretschmer

Die Arbeiten von Matthias Kretschmer wirken ungewöhnlich, und dennoch vertraut. Auf den ersten Blick zeigt eine Anzahl konzentrischer Kreise, reduziert auf ein Minimum an Farben, dominiert durch Metallfarben, Glanz- und Schatteneffekte. Auf den zweiten Blick erkennt der Betrachter die Vielzahl der Elemente, deren geometrisch perfekte Anordnung erst die Kreise entstehen lassen. Es sind alltägliche Gebrauchsgegenstände, Messer, Gabeln und Löffel, die den Weg aus dem ursprünglichen Umfeld auf die Leinwand gefunden haben.

2015 schuf der Künstler die ersten „Löffelbilder“, der Zugang, Stil und das optische Erscheinungsbild sind bis dahin vollkommen neu und innovativ in der Kunstszene. Die Einzigartigkeit der Werke fanden national und international rasch hohes Ansehen, Ausstellungen und Messeteilnahmen in Österreich, Ungarn, Deutschland, Italien, Spanien und Tschechien und zwei internationale Kunstpreis folgten innerhalb der letzten drei Jahre. Was als künstlerisches Experiment startete, entwickelte sich innerhalb von zwei Jahren zu einem einzigartigen Markenzeichen.

2017 ging der Künstler noch einen Schritt weiter und fasste LED-Lichterketten in seine Werke ein. Durch das pulsierende, wechselnde Licht verliert das Gemälde seine Statik, es erstrahlt in allen Farben des Lichtspektrums, die Oberfläche bleibt dieselbe, die Optik verändert sich stetig. Das Löffelbild verliert seine starre geometrische Form und erwacht zum Leben.

Die Serie 2018 bedient sich abermals einer LED-Technologie, Fokus liegt nicht auf den gesamten Farbpalette des Lichtes, sondern der Wiedergabe des Elementes Feuer. Die optische Simulation von flackernden Flammen verleiht den Werken eine innere Seele, die unter der Bildoberfläche eingefassten LEDs strahlen optisch warmes Licht aus. Der Schein dringt von Innen an die Oberfläche, die „Flammen“ lassen die Kreise aus Besteck pulsieren, die Statik verschwindet, der Raum taucht in ein angenehmes, flackerndes Licht. Die Bilder fangen, sozusagen, Feuer und erwachen zum Leben.

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