KS5: Hans-Dieter Pfundtner

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Den Faden weiter spinnen oder das Überleben der Kunst. Kunst bedeutet für mich, spielend zu überleben, mich immer wieder neu zu begeistern für den schöpferischen, bildfindenden Akt. In letzte gestalterische Nischen hineinleuchten mit dem Licht eines künstlerisch kaum genutzten Materials, das wie kein zweites in der Lage ist, dem Strom meiner Gedanken und Gefühle eine adäquate bildnerische Materialität zu verleihen. Die Rede ist vom Faden, genauer, vom Nähfaden; seine Funktion scheint so eindeutig, so durch einen allgemein üblichen Nutzungszweck festgelegt, dass er vor lauter Zweckhaftigkeit seine mögliche Unzweckhaftigkeit und damit andere, weitaus spannendere Identitäten fast eingebüßt hat. Ich habe daher den Faden von seinen funktionellen Pflichten als bloßes Fixiermaterial befreit und so Gestaltungsmöglichkeiten voller ungeahnter Freiräume mit den zartesten Übergängen zwischen der zwei- und dreidimensionalen Welt entdeckt. Diese Möglichkeiten will ich in meinen Faden-Collagen zum Ausdruck bringen.

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