KS7: Michael Kaphengst

Ich bin der festen Überzeugung das es unmöglich ist, sich einem linearen Prozess zu entziehen. Diese Linearität verarbeite ich in meiner Kunst in unterschiedlichen Darstellungsweisen.

Bei meinem Stil „absoluten Linearismus“ lasse ich der Geradlinigkeit keine Chance. Ich ziehe mit einem befestigten Pinsel an der Spitze eines Floretts Linien über eine Leinwand und schaffe durch die Beweglichkeit der Klinge meinen eigenen physischen Automatismus.

Mein Stil „extremer Linearismus“ zeichnet sich durch kreisende Linien die ich über das Blatt ziehe aus. Es beginnt mit kreisenden Bewegungen des Stiftes, um das Motiv zu gestalten, ver- dichte oder vergrößere ich diese Bewegungen und zeichne auf diese Weise das Motiv. Das Bild bekommt dadurch eine bewegende Dynamik.

Der Linearen Reizüberflutung mit Konsumgütern setze ich meinen „konsumtiven Surrealismus“ entgegen. Konsumgüter stehen als Metapher für menschliche Gefühle und Erlebnisse. Im Gegen- satz zur Pop Art kreiere ich mit meinen Konsumgütern surreale Bildwelten und teile ihnen eine neue künstlerische Aufgabe zu. „Ich denke das der Prozess des Konsumierens ein linearer Prozess ist, der sich durch unser ganzes Leben und alle Generationen zieht“

Nach jahrelanger Beschäftigung mit der Linie eine persönliche Anmerkung zum Abschluss: ob Schicksal oder Fügung, ich bin in einer Straße mit dem Namen LINIENWEG in einem Dorf in Ostfriesland aufgewachsen.

michaelkaphengst@msn.com
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