KS7: Jana Osterhus

Ab 1990 erhielt die neunjährige Jana Osterhus Kunstunterricht bei Yasser Shehata, der in Hamburg die Kunstakademie Shehata gründete. Er unterrichtete das Kind professionell und unterstützte es in der Entwicklung des unverkennbaren Stils. Der 13-jährigen vermittelte er dann Ausstellungen in der Kunsthochschule und im Kunstverein in Alexandria/Ägypten, wo er sie als sein „Wunderkind“ vorstellte. Mit Sechzehn schloss sie dieses Studium mit Auszeichnung ab.

Nach dem Abitur im Jahr 2000 in Hamburg unternahm sie weltweite Reisen, die zwischen Abenteuer- und Studienreisen changierten. Danach arbeitete sie mehrere Jahre für den BUND. Sie entschied, ihr verinnerlichtes soziales Anliegen mit der Kunst zu verbinden. Beim Studium ab 2005 an der Hochschule für Künste im Sozialen in Ottersberg erkannte sie, dass Freie Kunst, die nicht mit einem therapeutischen Ziel verknüpft ist, die stärksten therapeutischen Effekte hat und schloss das Studium 2009 mit hervorragenden Leistungen ab.

2009 ging sie zum ersten Mal den Jakobsweg. Währenddessen führte sie ein Reisetagebuch, von dem die zahllosen Zeichnungen ihr in der Folge als Skizzen für zahlreiche Acryl-Gemälde dienten.

2014 trifft sie den Musiker Helmut Fuchs, als der das soziale Projekt „Tango für Senioren“ entwickelt. Sie begreift das Projekt als künstlerische Performance und arbeitet maßgeblich an der Gestaltung. In ihrem Werkzyklus „1000 Schritte – Tango für Senioren“ – dokumentiert in einem exklusiven Katalog, der das Projekt auch für Nicht-Teilnehmer nachvollziehbar macht – verleiht sie dieser Arbeit von 2014 bis 2017 bildnerischen Ausdruck.

2018 schuf sie den Zyklus „Invasion der Weltmeere“. Die Plastik-Pest in den Meeren der Welt rückte in das öffentliche Bewusstsein; beginnend in der industriellen Produktion scheint Plastik sein Endlager in den Meeren zu finden, wo es das Leben vernichtet, das gegen diese Flut wehrlos anmutet. Jana Osterhus übersetzt diesen Kampf in ihre mythenreiche und bildhafte Sprache.

2019 beginnt sie mit dem Werkzyklus „Phantasmagoria“. Das Paradies ist für alle da. Inmitten paradiesischer Landschaften, die an die idealisierte Natur flämischer Maler erinnern, sieht man die Versuchung des Heiligen, darwineske Szenen, Schönheit, Reiz und Schrecken… Analogien für das Mühen der Menschheit bei dem Versuch, mit der prächtigen Welt, in die sie hineingeboren ist, umzugehen.

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osterhus-kunst-in-hamburg.de