KS6: Anette Wörner

Anette Wörner ist der Architektur auf der Spur, vor allem den Ereignissen urbaner Landschaften in Berlin, New York, Venedig und andernorts. Daß diese großen und meist bekannten Stadtansichten bereits zur Genüge durchfotografiert sind, ist ihr bekannt. Nicht nur deshalb ist die Wahrnehmung das Ziel ihres fotografischen Sehens, nicht die Dokumentation. Also ein Blick, der den Objekten etwas abgewinnt und zugleich hinzufügt, was die Motive in dieser Dichte und Konzentriertheit nicht aufweisen – Fotografien als ‚poèmes visibles‘ unterschiedlichster Stimmung. Vielleicht kein Zufall, daß in diesen Bildern, die den Serien ‚Momentum‘, ‚New York. Blicke‘ oder ‚La Serenissima‘ entstammen, die großen Vor-Bilder der klassischen Moderne, des Bauhauses, des Impressionismus ihre Spuren hinterlassen haben. Und doch sind im Moment des Auslösens, des „fotografischen Vollzugs“, die großen Vorbilder abgestreift, die „Bilder im Kopf“ gelöscht. Anette Wörners Fotografien entstehen nicht durch Bearbeitung, sondern ausschließlich mit fotografischen Mitteln und erscheinen in kleinen Auflagen. Lange Zeit hat sie ihre Ideen analog und im eigenen Labor realisiert, bevor sie zur Digitalfotografie wechselte. Sie lebt und arbeitet in Berlin.

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